Massaker in Wolhynien und Ostgalizien

Polnische Zivilisten als Opfer des Massakers vom 26. März 1943, das von der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA) mit Hilfe ukrainischer Bauern im Dorf Lipniki begangen wurde

Mit Massaker in Wolhynien und Ostgalizien (auch: Wolhynien-Massaker,[1] Massaker von Wolhynien,[2] poln. Rzeź wołyńska, ukr. Волинська трагедія) werden Massaker an der polnischen Bevölkerungsgruppe in den ehemaligen polnischen Ostgebieten durch die Ukrainische Aufständische Armee (UPA) während des Zweiten Weltkrieges bezeichnet. Die Massaker in Wolhynien und Ostgalizien stehen im direkten Zusammenhang mit der nationalistischen Politik der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) und ihres militärischen Armes, der UPA, welche die Eliminierung der nicht-ukrainischen Bevölkerung zugunsten eines zukünftigen rein ukrainischen Staates anstrebte.[3] Die vom 9. Februar 1943[4] bis Kriegsende[5] durchgeführten Massaker an der polnischen Zivilbevölkerung durch die UPA in den im deutschen Machtbereich liegenden Gebieten Polens und der Ukraine nahmen Formen ethnischer Säuberungen an.[6][7][8][9] Bei den Massakern wurden je nach Quelle 50.000 bis 80.000[10] oder annähernd 100.000 Polen von ukrainischen Nationalisten ermordet.[11][12][13] Aber auch Ukrainer (mit ca. 10.000 bis 15.000 Todesopfern)[10] und andere ortsansässige ethnische Gruppen sowie Flüchtlinge waren betroffen.

  1. Gerhard Gnauck: Wolhynien-Massaker: Männer und Frauen, grausam mit Äxten zerhackt. DIE WELT, 26. Juni 2013, abgerufen am 15. Juli 2013.
  2. Polen: Gedenkfeiern zum 70. Jahrestag des Massakers von Wolhynien.
  3. Henryk Komański, Szczepan Siekierka: Ludobójstwo dokonane przez nacjonalistów ukraińskich na Polakach w województwie tarnopolskim w latach 1939–1946; 2006; 2. Auflage, 1182 Seiten, S. 203.
  4. Sie befohlen alle Polen zu töten, in der Ukraine sind sie Helden. Wolhynien-Massaker hat nicht nur das Gesicht von Bandera. In: Sprawiedliwi wśród Ukraińców. 17. November 2017, abgerufen am 7. Juli 2022 (deutsch).
  5. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen :2.
  6. Ewa Siemaszko: The July 1943 genocidal operations of OUN-UPA in Volhynia. S. 2–3 A document of the Polish underground provides a condensed account of this terrible savagery.
  7. Timothy Snyder: A fascist hero in democratic Kiev. NewYork Reviev of Books. February 24, 2010
  8. Timothy Snyder: The Reconstruction of Nations. Yale University Press, New Haven 2003, S. 168–169, 176.
  9. Sofia Grachova: Unknown Victims: Ethnic-Based Violence of the World War II Era in Ukrainian Politics of History after 2004. (PDF; 152 kB) Danyliw Seminar Paper, Harvard University
  10. a b Andreas Kappeler: Kleine Geschichte der Ukraine. 6. Auflage. C. H. Beck, München 2022, ISBN 978-3-406-73558-5, S. 222 u. 223.
  11. Sabine Adler: Blinder Fleck in der Ukraine, Verbrechen für Polen. 17. Juli 2013, abgerufen am 28. August 2016.
  12. Florian Kellermann: Vorsichtige Annäherung im Wolhynien-Streit. 29. März 2016, abgerufen am 28. August 2016.
  13. Agnieszka Hreczuk: Zerreißprobe für Ostpolen und Westukrainer. 24. Mai 2014, abgerufen am 28. August 2016.

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